Santiponce Itálica

Das Kulturerbe

Ein riesiges Vermächtnis, das es zu entdecken gilt

Der Bergfried

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Der weiß getünchte Bergfried von Estepa wurde vom Baumeister Santiaguista Lorenzo Suárez de Figueroa Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts errichtet. 

Der Turm mit seinem strengen und rauen militärischen Aussehen ist zweifellos das interessanteste architektonische Bauwerk der Wehranlage von Estepa. Er besitzt eine quadratische Grundfläche, ist 13 Meter lang und 26 Meter hoch und besteht aus im Verband verbauten Quadersteinen sowie aus Ziegeln an Fundament, den Ecken und um die Tür- und Fensteröffnungen herum. Der Rest der Wände besteht aus Mauerwerk. Bis zur Mitte des Umfangs ist er massiv. Innen befindet sich ein quadratischer mit einem achteckigen gotischen Rippengewölbe abgeschlossenen Raum. Die Rippenbögen ruhen auf Kragsteinen mit den fünf Feigenblättern des Familienwappens von Lorenzo Suárez de Figueroa.

Auf dem Schluss- bzw. Mittelstein ist das Jakobskreuz als Symbol der Ordenszugehörigkeit des Dorfes von 1267 bis 1559 eingemeißelt. An der Nord- und Südseite befinden sich zwei zweibogige Fenster. An der Scheitelstelle sind nur noch die Spuren der Kragsteine vorhanden, die den Wachhäuschen an ihren Ecken als Stützen dienten.

Der Bau des Burgfrieds war der Höhepunkt eines als Verherrschaftlichung bekannten Prozesses, bei dem sich neben militärischen Elementen auch soziale, anthropologische und sogar symbolische Konzepte nachweisen lassen. Die für seine Errichtung notwendigen Arbeiten, anhand derer sich die Fertigstellung auf das Jahr 1390 festlegen lässt, gelten als die wichtigsten bei der Umgestaltung, von der der gesamte Westflügel der ursprünglichen Anlage betroffen war. 

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