Pinares de Doñana

Naturräume

Mehr als dreihundert Landschaften und Naturschutzgebiete

Der Fluss Corbones (GGB) (BEG)

1865
1

Der Fluss Corbones ist ein Nebenfluss des Flusses Guadalquivir, der von links in diesen hineinfließt und in den Bergketten Blanquilla, Mollina und Borbollones in den Provinzen Cádiz und Málaga entspringt. Der Fluss ist 177 km lang und fließt beinahe die ganze Zeit durch die Provinz Sevilla und dabei durch die Gemeinden Algámitas, Villanueva de San Juan, El Saucejo, La Puebla de Cazalla, Osuna, Lantejuela, Marchena, Fuentes de Andalucía und Carmona, um schließlich in Alcolea del Río in den Guadalquivir zu münden.

Ende der 1980-er Jahre baute der Wasserwirtschaftsverband des Gualadquivir (Confederación Hidrográfica del Guadalquivir) auf der Höhe von La Puebla de Cazalla einen Staudamm in den Fluss Corbones.

Dieser linke Nebenfluss des Guadalquivir ist der wichtigste Wasserlauf im Gemeindegebiet von Algámitas. In dieser Gemeinde fließt das Wasser des Arroyo Mujeres in den Fluss hinein, der die Grenze zu Pruna zeichnet, und das Wasser des Arroyo del Membrillar, der nördlich des Ortskerns verläuft. Auf seinem Weg durch Algámitas zeichnet er eine wunderschöne Uferlandschaft, die einen Kontrast zu den eintönigen landwirtschaftlichen Nutzflächen der Umgebung darstellt. Die Vegetation setzt sich vor allem aus Oleander, Tamarisken, Dornenbüschen und der ein oder anderen Silberpappel zusammen. Was die Tierwelt angeht, muss man die verschiedenen Amphibiensorten hervorheben, wie den Iberischen Wasserfrosch, Erdkröten und Kreuzkröten, Mittelmeer-Laubfrösche und der Europäische Laubfrosch. Daneben findet man verschiedene Sperlingsvögel wie den Teichrohrsänger, den Dornspötter und die Klappergrasmücke.

Der Fluss ist frei zugänglich, und zwar über die Straße SE-9223 in Richtung El Saucejo, die als A-406 weitergeht, über die man den Fluss Corbones erreicht.

Im Gemeindegebiet von Villanueva de San Juan verläuft der obere Abschnitt des Flusses Corbones, der in zwei unterschiedliche Bereiche unterteilt ist: Der eine befindet sich im Norden in El Pinalejo und verläuft durch Waldgebiete und eine besser erhaltene natürliche Vegetation. Der andere befindet sich im Süden in einer flacheren Gegend, in der Landwirtschaft betrieben wird. Der Landstrich an der Brücke Seis Ojos, der sich in der Nähe der Ortschaft befindet, wird von den Einheimischen gern in der Freizeit genutzt. Dort findet am letzten Sonntag im April auch immer das Volksfest statt.

Über die A-406 in Richtung El Saucejo ist dieser Landstrich frei zugänglich.

Ausstattung: Tische und Bänke für Picknicks an der Brücke Seis Ojos.

Im Gemeindegebiet von El Saucejo verläuft der obere Abschnitt des Flusses durch sehr zerklüftetes Gelände. Sein sturzbachartiger Charakter, die steilen Abhänge und die kaum vorhandene Ufervegetation sorgen dafür, dass der Fluss in diesem oberen Abschnitt seine größte erosive Kraft hat. Ufervegetation ist kaum vorhanden und auf einige Flecken mit Binsen, Rohrkolben, Pfahlrohren und Tamarisken beschränkt, aber auf seinem Weg durch El Saucejo fließt der Fluss auch durch Gegenden mit Wald und Anbauflächen. 

Die Gegend am Ufer des Corbones wurde von den Einheimischen von El Saucejo traditionell für die Freizeit genutzt. Im Mai feiern sie hier am Fluss ihr Volksfest zu Ehren von San José Obrero, und zwar in der sogenannten Gips-Furt (vado el Yeso).

Am Ufer des Flusses Corbones befindet sich auf seinem Weg durch das südöstliche Gebiet der Gemeinde El Saucejo die iberisch-römische Fundstätte Los Baldíos, in der man im Jahre 1981 einige Bronzeteile fand, die Teil der sogenannten Lex Irnitana sind. Es wurden fünf vollständige Tafeln und Teile einer weiteren Tafel gefunden, die zu den insgesamt zehn Tafeln gehören, aus denen sich das Stadtrecht “Lex municipii Flavii Irnitanii” zusammensetzte. An demselben Ort hat man noch einen weiteren sehr interessanten Fund gemacht, das Senadoconsulto von Gnaeus Piso (Pater). Dieses bedeutende politisch-ideologische Dokument, das auch auf Bronzetafeln festgehalten wurde, enthält neben anderen Texten auch die Beschlüsse, die der Senat in Rom gegen Gnaeus Piso gefasst hatte, nachdem er wegen des Mordes an Germanicus verurteilt wurde. Beide Funde befinden sich heute im archäologischen Museum von Sevilla.
Am einfachsten reist man über die A-406 Richtung Algámitas an, die den Fluss kreuzt. Um in den nördlichen Bereich zu gelangen, die ökologisch einen höheren Wert hat, nutzt man am besten den Weg von Osuna, der im Ortskern von Villanueva de San Juan beginnt.

Der Corbones ist der bedeutendste Wasserlauf der Ortschaft La Puebla de Cazalla. Er verläuft quer durch das gesamte Gemeindegebiet von Südwesten, wo sich der Stausee von La La Puebla de Cazalla befindet, bis nach Norden, wo er das Gemeindegebiet verlässt und nach Marchena weiterfließt. In La Puebla de Cazalla kann man zwei Abschnitte des Corbones unterscheiden. Der erste Abschnitt reicht vom Stausee bis an die Burg Castillo de Luna und der zweite von der Burg bis zum Stadtkern. Im zweiten Abschnitt fließt er durch die sogenannte untere Ebene, die näher an der Mündungsstelle im Guadalquivir liegt. Im ersten Abschnitt findet man in der Umgebung des Flusses starke Abhänge und der Fluss verläuft eingezwängt in einem tiefen Tal, das von verschiedenen Bergen umringt ist, wie der Berg, auf dem die Burg steht. Auf dieser Strecke münden verschiedene Zuflüsse in den Corbones, die auch wie eingezwängt zwischen den Bergen fließen. Dazu gehören unter anderem der Fluss Río de la Peña und die Bäche Arroyo Aguilar und Arroyo de Morales auf der linken Seite und der Arroyo Niño Perdido, Arroyo de la Barca und Arroyo del Infierno auf der rechten Seite. In diesem Flussabschnitt des Corbones findet man eine dichte Ufervegetation, die an beiden Seiten des Gewässers lange Streifen zeichnet. Dabei kann man Gegenden mit einer Vegetation finden, die als edles mediterranes Dickicht bezeichnet wird und Gegenden mit normalem Dickicht und Kiefernwäldern, vor allem in der Nähe des Stausees. Neben den Gegenden mit Baumbestand findet man auch Flächen mit Kulturpflanzen und Olivenhainen.

Im zweiten Abschnitt, von der Burg bis zum Stadtkern, fließt der Corbones durch eine Gegend mit Ackerland mit einem eher flachen Oberflächenrelief und Böden, die sich sehr gut für die Landwirtschaft eignen. Die natürliche Vegetation ist hier weniger bedeutend, obwohl auch Reste der Ufervegetation vorhanden sind, die sehr wichtig sind, da sie als ökologischer Korridor für die heimische Fauna wirken und gleichzeitig Erosionsprozesse abfedern.

Auf seinem Weg durch La Puebla de Cazalla wurde der gesamte Flusslauf des Corbones zu einem GGB/BEG erklärt, da in diesen Gewässern der Karpfenfisch Squalius alburnoides lebt, eine endemische Fischsorte der Iberischen Halbinsel, der im Anhang II der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie festgehalten ist. Der Fluss ist frei zugänglich. Vom Ortskern von La Puebla de Cazalla aus kann man den Fluss Corbones an mehreren Stellen entlang der Straße SE-8205 in Richtung Pruna erreichen. Am Kilometer 2 dieser Straße gibt es einen Abzweig nach links in Richtung Steinbruch, der den Fluss kreuzt. Eine weitere Möglichkeit zum Fluss zu gelangen, bietet sich kurz bevor man den Kilometer 9 erreicht. Bevor man den Fluss überquert, muss man hier nach rechts auf einen Feldweg abfahren. Um zum Stausee zu gelangen, fährt man die Straße SE-452 bis zum Ende. Dort beginnt der Stausee.

Ausstattung: Grüner Wanderweg parallel zum Flussufer in der Gegend am Park Corbones. Dieser Weg verläuft parallel zum Fluss und führt zum königlichen Engpass (Cañada Real) von Cañete.

Der Corbones ist der bedeutendste Wasserlauf der Ortschaft Marchena. Dieser linke Zufluss des Guadalquivir verläuft von Süden nach Norden mitten durch das Gemeindegebiet. Er kommt hier aus der Gemeinde La Puebla de Cazalla und hat einen Wasserstand, der stark vom Oberflächenabfluss und von dem Zufluss aus dem Grundwasser abhängt. Ein Teil des Oberflächenabflusses im Gemeindegebiet wird durch die Bäche Arroyo Salado del Término und Arroyo Galapagar in den Corbones geführt. Auf seinem Weg durch Marchena ist der Lauf des Flusses in diesem seinem mittleren bis unteren Abschnitt sehr kurvenreich. Er fließt hier durch eine Schwemmebene mit Terrassen und bildet einige Mäander. Er durchkreuzt landwirtschaftliche Nutzflächen, in denen der Fluss und die Ufervegetation große Bedeutung erlangen. In der gesamten Gemeinde findet man die am besten erhaltene Vegetation an einigen Abschnitten des Corbones. Von Nord nach Süd heißen die Abschnitte des Flusses El Grullo, Vado Viejo, Vico, Montemolín, Cortijo del Río, Haza del Conde und Vega de la Canasta. In einigen findet man Bereiche mit Auwäldern, in denen Eschen, Silberpappeln, Weiden und einige Eukalyptusbäume wachsen und verschiedene Büsche, die in einigen Fällen ein dichtes und undurchdringliches Gestrüpp bilden.

In der Nähe des Flusses Corbones findet man eine vielfältige Vogelwelt, die sowohl mit der Vegetation der Uferlandschaft in Verbindung zu bringen als als auch mit den Anbauflächen der Umgebung und den Wäldern des Flussufers, die von den Vögeln als Unterschlupf genutzt werden. Außerdem muss man hervorheben, dass im Gewässer des Corbones der Calandino heimisch ist, ein kleiner Karpfenfisch, den man nur auf der Iberischen Halbinsel findet. Die Bedeutung dieses Fisches hat dazu geführt, dass der Flussabschnitt zwischen El Saucejo und Marchena zur Einstufung als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) vorgeschlagen wurde.

Der Fluss Corbones war schon immer stark mit dem soziokulturellen Leben und der Wirtschaft dieser Gegend verknüpft. In Marchena hat das Wasser des Flusses einst sieben verschiedene Mühlen angetrieben. Auch heute noch kann man die Reste einer dieser Mühlen anschauen, die sich in der Nähe der Straße befinden, die von Marchena nach La Puebla de Cazalla führt.

Der Fluss ist frei zugänglich. Von Marchena aus kann man den Fluss Corbones über drei unterschiedliche Wege erreichen.

Wenn man auf der Straße SE-7200 in Richtung Lantejuela fährt, muss man am Kilometer 5 vom Ortskern aus, nachdem man über die Brücke über den Fluss gefahren ist, nach rechts in einen Feldweg abbiegen, um an den Corbones zu gelangen. Wenn man auf der A-364 in Richtung Écija fährt, überquert man auf der Höhe des Kilometers 5 km vom Ortskern aus den Fluss. Danach muss man nach links in einen Feldweg abbiegen. Wenn man auf der A-380 in Richtung La Puebla de Cazalla fährt, erreicht man den Fluss, indem man etwa 7 km vom Ortskern von Marchena entfernt auf die Wege abbiegt, die nach links von der Straße abgehen.

Der Corbones ist der bedeutendste Wasserlauf der Ortschaft Carmona und auf seinem Weg durch das Gemeindegebiet ist er von Anbauflächen umgeben. Er nimmt hier das Wasser aus einigen Bächen auf, die auf der Anhöhe Cornisa de los Alcores entspringen und in den kleinen Hügeln an beiden Seiten des Flusslaufs. Im Gemeindegebiet von Carmona verläuft der Fluss Corbones zunächst mehr oder weniger eingepfercht zwischen Bergen und später fließt er durch eine Ebene, die kaum eine Neigung aufweist. Auch wenn die Umgebung des Corbones vor allem durch Anbauflächen geprägt ist, gibt es noch einige Bereiche mit üppiger Ufervegetation mit Eukalyptusbäumen, Ulmen, Weiden, Silberpappeln und Eschen und mit Dornenbüschen und Tamarisken in den Gegenden mit weniger Baumbestand.

Anfahrt: Von Carmona aus erreicht man den Fluss über die Autobahn A-4. Wenn man die Ausfahrt 500 nimmt, kann man nach wenigen Metern in Richtung Fuentes de Andalucía nach rechts in einen Weg abbiegen, über den man den Fluss erreicht. Eine weitere Möglichkeit gibt es, wenn man von Carmona aus über die A-457 in Richtung Lora del Río fährt. Direkt bevor man über den Fluss fährt, geht nach links ein Weg ab, über den man bis an den Fluss kommt.

Im Gemeindegebiet von Alcolea del Río mündet der Corbones in den Guadalquivir. Die Angaben zu dem exakten Mündungsort, an dem der Corbones in den Guadalquivir fließt, sind ein wenig unpräzise, da der Verlauf des Guadalquivir in der Ortschaft geändert wurde. Auf der gesamten Strecke, die der Guadalquivir in der Provinz Sevilla zurücklegt, bevor er die Provinzhauptstadt erreicht, wurden im Laufe der Geschichte verschiedene Änderungen des Flusslaufs gut dokumentiert, die auf die Entwicklung seiner Biegungen zurückzuführen sind. Im Fall von Alcolea del Río mündete der Corbones an einer großen Biegung des Guadalquivir südlich der Ortschaft in den Fluss. Der Verlauf des Guadalquivir wurde inzwischen begradigt und in dem Flussbett der ehemaligen Biegung, an der es zum Zusammenfluss mit dem Corbones kam, fließt heute das Wasser des Corbones, sodass als seine Mündungsstelle der Punkt angesehen werden kann, an dem das aktuelle und das ehemalige Flussbett des Guadalquivir zusammentreffen. In diesem Bereich gegenüber dem Stadtkern von Alcolea del Río findet man am Ufer des Corbones (ehemaliges Flussbett des Guadalquivir) die natürliche Vegetation des Auenwalds und damit einen Ort, der ökologisch und landschaftlich einen sehr hohen Wert hat. Gegenüber der Mündung des Corbones gibt es drei Getreidemühlen arabischen Ursprungs, die als Wassermühlen von La Aceña bezeichnet werden und bis in das 20. Jh. hinein genutzt wurden.

Der Fluss ist frei zugänglich. Über die A-436 gelangt man im Stadtkern von Alcolea del Río in die Straße Calle Maestro Braulio Sánchez Nieves, dieser muss man bis zur Calle de Córdoba folgen, die man entlangfährt, um dann nach rechts in die Calle de Manuel Navarro abzubiegen, die später zur Calle Betis wird, über die man den Guadalquivir erreicht. Von diesem Ufer aus kann man die Mündungsstelle des Corbones betrachten. Man kann auch die Straße SE-4104 entlangfahren, über die man direkt zur Calle Betis gelangt.

Kategorie
Sonstige
Ausdehnung
762.79 Ha

0 kommentare

Neuer Kommentar

Die Kommentare werden geprüft. Es kann deshalb eine Weile dauern bis zu ihrem Erscheinen. Texte mit beleidigenden Formulierungen werden nicht veröffentlicht.