Santiponce Itálica

Das Kulturerbe

Ein riesiges Vermächtnis, das es zu entdecken gilt

Pfarrkirche Santa María Magdalena

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Die alte Pfarrkirche im Mudejar-Stil wurde durch das Erdbeben von Lissabon 1755 zerstört. Von ihr blieben nur die barocke Sakristei und der Turm. An ihrer Stelle wurde 1776 die heutige Kirche im neoklassizistischen Stil errichtet, und zwar nach dem Entwurf des Architekten Lucas Cintora.

Dieses neoklassizistische Bauwerk besteht aus drei Schiffen, Vierung und einem Chor hinter dem Altarraum. Es handelt sich um das größte zusammenhängende Bauwerk in diesem Stil, das in der Provinz Sevilla erhalten ist. Der Turm besteht aus drei Teilen und einem pyramidenförmigen Kapitel, wobei die ersten beiden Teile eine viereckige Grundfläche aufweisen und der letzte eine achteckige. Im Altarraum befindet sich hinter einer Marmorsäule eine große mehrfarbige Holzskulptur, welche Maria Magdalena zeigt und im Jahre 1800 von Antonio Marzal erstellt wurde. 

Nach dem französischen Modell befindet sich der Chor hinter dem Hauptaltar, wobei die Bestuhlung eine Arbeit von José Victorino Casaus aus dem Jahre 1769 ist, der diese an die Rückwand des Altarraums anpasste. Von demselben Holzschnitzer stammt auch die Verkleidung der Orgel, die Francisco Pérez de Valladolid um 1769 erbaut hat.

Die Sakristei ist ein unabhängiges Gebäude und eine Arbeit von Ambrosio de Figueroa aus dem Jahre 1763, sie wurde beim Bau der neuen Kirche besonders umgebaut. In den Seitenschiffen befinden sich mehrere Altare im neoklassizistischen Stil mit Heiligenfiguren, die von Pineda Calderón geschnitzt wurden, und mit unterschiedlichen Gemälden aus dem 17. und 18. Jh. Eine sehr reiche Sammlung an Schmiedearbeiten ist ebenfalls vorhanden, unter anderem mit Arbeiten von Francisco de Alfaro.

Hervorzuheben ist auch das bedeutende Kirchenarchiv, das diese Pfarrkirche besitzt. Einige Bücher des Archivs stammen bereits aus dem Jahre 1528.

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