Santiponce Itálica

Das Kulturerbe

Ein riesiges Vermächtnis, das es zu entdecken gilt

Kapelle San Gregorio de Osset

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Das Gebäude aus dem 15. Jh. im Mudéjarstil besteht aus einem einzigen Schiff mit einer Hängekuppel über der Apsis. Errichtet wurde die Kapelle auf Anweisung der Katholischen Könige, die ihr verschiedene Privilegien zuerkannten, wie aus dem königlichen Erlass von Salamanca aus dem Jahre 1486 hervorgeht.

Im Inneren der Kapelle befindet sich ein Grab mit westgotischer Inschrift, in dem die Überreste des heiligen Beichtvaters Gregorio de Osset aufbewahrt werden, der im 6. Jh. lebte und der Autor einer heute nicht mehr erhaltenen Abhandlung ist, in der er das Dogma der Heiligen Dreifaltigkeit gegen die arianische Ketzerei verteidigte.

Neben anderen Antiquitäten, wie ein römischer Grenzstein aus dem 2. Jh. n. Chr., der Dasumia Turpila gewidmet ist, muss man im Innenraum der Kapelle die traumhafte Wandmalerei von etwa 1500 hervorheben, auf der Gregor der Große dargestellt ist. Sie entspricht dem Stil der sogenannten „ursprünglichen Sevillaner“.

Die Mauer des Schiffes ist an der linken Seite geöffnet, sodass man zu zwei Kapellen gelangt, ein Kapelle der Hermandad de la Vera-Cruz und eine Kapelle der Hermandad de la Soledad, in denen diese Bruderschaften die Heiligenfiguren anbeten, von denen sie ihre Namen haben.

San Gregorio de Osset (wahrscheinlich aus Alcalá del Río, lebte im 5. Jh. und verstarb in Alcalá del Río am 9. September 544) ist auch unter den Namen San Gregorio Osetano und San Gregorio Bético bekannt und wurde vor allem für seine Verteidigung des Katholizismus verehrt.

Während er Zeit der Westgoten hieß die Hauptstadt dieser Region Osset (San Juan de Aznalfarache). San Gregorio schrieb das Buch De Trinitate gegen den Arianismus und widmete es Gala Placidia Augusta. Er lebte etwa sechzig oder siebzig Jahre.

Für seine Verteidigung des Glaubens wurde er 560 vom Erzbischof von Sevilla und Nachfolger von San Laureano heiliggesprochen. 

Er wurde in der Kapelle San Gregorio in Alcalá del Río beigesetzt, in der man ihn sehr verehrte und ihm Wunder zuschrieb, bei denen man davon ausging, dass sie durch seine Fürsprache geschahen.

Mit der maurischen Eroberung im 8. Jh. vergaß man die Verehrung dieses Heiligen. Sein Grab wurde an diesem Ort nach der Rückeroberung der Ortschaft im Jahre 1245 wiederentdeckt.

Er ist der Schutzpatron von Alcalá del Río, dem man in jedem Jahr mit einem Fest am 9. September gedenkt.

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