Santiponce Itálica

Das Kulturerbe

Ein riesiges Vermächtnis, das es zu entdecken gilt

Die Kirche der Inmaculada Concepción

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Nach der Eroberung von Gerena im 8. Jahrhundert wurde die Kirche ausgehend vom Turm (Altarbereich) in Richtung des Portals der Vergebung gebaut. An ihr arbeiteten bereits die Muslime - von ihnen stammen die Bögen im Mudéjar-Stil - durch die beide Kirchenbereiche voneinander getrennt sind. Den Abschluss bildete eine hölzerne Kassettendecke. Auch der Hochaltar stammt aus dieser Epoche. Er wurde zwischen dem 8. und dem 14. Jahrhundert in mehreren Bauphasen errichtet. Im 16. Jahrhundert wurde eine Erweiterung des Kirchengebäudes von der letzten Säule bis zum Portal der Vergebung vorgenommen. Deutlich zu erkennen sind die Rundbögen; vor diesen befinden sich Spitzbögen. Das letzte Kirchenportal besteht aus zweifarbigen Ziegeln und stammt aus der Renaissance. 

Als im 18. Jahrhundert der Kirchturm durch das Erdbeben von Lissabon zerstört wurde, musste er wieder aufgebaut werden. Während der Republik (1932) erlitt die Kirche einen verheerenden Brand. Das einzige, das gerettet werden konnte, war die gotische Schnitzerei eines Kruzifixes. Die durch den Brand verursachten Schäden sind daran noch heute zu erkennen. Im Jahr 1936 wurde das Dach mit Gewölben und Eisen neu gebaut. Eine Gedenktafel am Eingang erinnert daran. Beim Altarbild handelt es sich um eine Spende aus einem Kloster in Carmona und die Taufbecken stammen aus einem ehemaligen Kloster in Gerena. Die angebrachten Sockel sind aus Triana-Keramik gefertigt. Sie stammen aus der Fabrik Montalbán und wurden als Einzelstücke hergestellt. Auch einige mexikanische Silberarbeiten aus Potosi, wie z.B. das Kreuz der Pfarrkirche, befinden sich hier. 

Der Altar, an dem die Messen zelebriert werden, wurde 1970 aus Gerena-Granit angefertigt. Er besteht aus zwei, zweitausend Kilo schweren Elementen. Bei den Arbeiten im Rahmen der Bodenöffnung für seine Aufstellung, wurde eine Krypta unter dem Altar entdeckt. Dort befinden sich fünf Särge mit den sterblichen Überresten der Erben der Grafen von Gerena, darunter das eines Mädchens, der Tochter des Grafen. Auch Garcia de Leanis, ein Familienmitglied der Grafen, fand hier die letzte Ruhe. Die kleine Ortschaft wurde vom Grafen de Gerena einst von dem aus Italien stammenden Bucarelli, dem ersten Grafen von Gerena, erworben.

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