Santiponce Itálica

Das Kulturerbe

Ein riesiges Vermächtnis, das es zu entdecken gilt

Der Guzmanes-Turm

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Der Turm wurde auf Geheiß von Juan de Guzmán y Torres, dem ersten Herrn von La Algaba als Verteidigungs- und Wohngebäude im Stil der damaligen herrschaftlichen Festungsbauten errichtet. Sehr wahrscheinlich wurde das Gebäude im Jahr 1446 abgeschlossen. So geht es aus der Inschrift auf einer Marmorplatte mit dem Wappen der Guzmans am Eingangstor hervor. 

Der Guzmanes-Turm gilt als Beispiel für ein freistehendes Herrschaftsgebäude mit rechteckigem Grundriss, das im Mudéjar-Stil erbaut wurde. Im Laufe der Zeit entstanden fast überall entlang seines gesamten Umfangs Anbauten. Der Turm ist vier Stockwerke hoch und seinen Abschluss bildet ein zinnenbewehrtes Dach. Als dekorative Elemente an der schlichten Fassade ist nur ein senkrecht geteiltes Fenster mit gelappten Bögen und eine Steinbalustrade mit zwei gemeißelten Rosetten zu sehen, ein Fenster mit Hufeisenbogen, das von einem Alfiz umrahmt wird, das Wappen des Hauses Guzman und darunter ein in gotischen Buchstaben beschriebener Grabstein, auf dem das Baujahr zu lesen ist.  

Nur sechs Jahre nach dem Erwerb des Anwesens wurde der Turm fertiggestellt. Sein Eingang liegt an der Südfassade auf dem heutigen Straßenniveau und führt durch einen Rundbogen, der mit einem verschließbaren Gitter versehen ist. An der Nordseite und auf der Höhe des obersten Stockwerks befindet sich ein Abfluss für das hier gesammelte Regenwasser, denn die Etage bildet einen kleinen, von verschiedenen Nebengebäuden umgebenen Innenhof mit Arkaden. Die mit Haubenzinnen versehene Brustwehr lässt eine Reihe nach unten auslaufender Schießscharten erkennen. 

Der Turm ist bis auf eine Gasse, die zur Eingangstür führt, vollständig von einen Stadtkern bildenden Wohnhäusern umgeben.

Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts wurde der Guzmanes-Turm mehrfach restauriert und diente verschiedenen Zwecken, u. a. als Lager, als Gefängnis und heute als Versammlungs- und Ausstellungsaal. 1985 wurde das Bauwerk zum Kulturdenkmal erklärt.  

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